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LKA warnt eindringlich vor neuer Betrugsmasche: Dieses Angebot ist eine Falle

Artikel von Monika Salz • Vor 5 Std.

Das LKA warnt vor Kriminellen, die gefälschte Nachrichten im Namen des Bundesfinanzministeriums versenden.

LKA warnt eindringlich vor neuer Betrugsmasche: Dieses Angebot ist eine Falle© Bereitgestellt von CHIP

Das LKA Niedersachsen warnt Verbraucher vor E-Mails, die angeblich vom Bundesfinanzministerium verschickt werden. Darin wird auf ein Programm hingewiesen, mit dem Bürger ihr Geld vor der Inflation schützen können, indem sie in den digitalen Euro investieren.

Dank des Maßnahmenpakets "NextGenerationEU" würden die Einlagen der Interessenten mit sagenhaften 29 Prozent gefördert. Bis zu 1.000.000 Euro könnten so in einer Pilotphase von Privatpersonen investiert und gefördert werden.

LKA warnt vor Betrugswelle: Dieses Investment-Angebot ist ein Fake

Weiter heißt es in der Nachricht, dass die Teilnehmerzahl für dieses Förderprogramm auf 1.200 Plätze begrenzt wäre und das Angebot nur solange aufrechterhalten werden könne, bis alle Plätze besetzt seien. Über einen Link in der E-Mail könne sich für das Programm "bewerben".

Um seriöser zu wirken, wird auch ein "persönlicher Schlüssel" für den Zugang zur Seite angegeben. Dieser Schlüssel ist jedoch in jeder E-Mail identisch, wie das LKA Niedersachsen herausgefunden hat. Diese Nachricht stammt nicht vom Bundesfinanzministerium und ist ein Betrugsversuch.

So reagieren Sie richtig auf die Betrugsversuche

Tatsächlich existiert ein "NextGenerationEU" Aufbauplan. Schaut man sich diesen jedoch auf der offiziellen Webseite der EU an, stellt man fest, dass es dort nicht um den digitalen Euro geht. Themen des Pakets sind unter anderem Wasserqualität, der Ausbau von schnellem Internet innerhalb der EU, Krebsforschung, Förderung von Weiterbildung und die Gleichstellung der Geschlechter.

Die E-Mail schmückt sich zwar mit einem Bundesadler, den offiziellen Schriftzug des Ministeriums haben die Kriminellen jedoch entfernt. Außerdem würde das Finanzministerium keine Nachrichten an Privatpersonen verschicken, in denen es ihnen "Geschäfte" anbietet.

Sollten Sie eine solche Nachricht erhalten, klicken Sie auf keinen Fall auf den angehängten Link. Am besten verschieben Sie die E-Mail in den Spam-Ordner Ihres Postfachs.




 Schon gewusst? Wann das Sammeln von Pfandflaschen steuerpflichtig ist

tz


Das Sammeln von Pfandflaschen ist eine gewerbliche Tätigkeit. Klingt verrückt, ist aber wahr. Ob Steuern zu zahlen sind, entscheidet die Höhe der Einnahmen.

Hamburg – Das Thema Armut ist auch im reichen Deutschland schon immer ein Problem gewesen. Zwar hält sich hierzulande die Zahl der Obdachlosen gegenüber Ländern wie Amerika, in denen es kaum ein Auffangsystem für Arbeitslose wie bei uns das Bürgergeld gibt, in Grenzen. Dennoch leben auch hier viele Menschen auf der Straße, weil sie durchs System rutschen, oder in Armut in kleinen Sozialwohnungen, während Einkommen, Bürgergeld oder Rente kaum zum Leben reichen.

Meist sind es diese Menschen, die man als Pfandsammler kennt, für die es um jeden Cent geht. Und das Sammeln von Pfandflaschen, die dann im Supermarkt wieder gegen Bargeld eingetauscht werden, kann sogar richtig lukrativ sein. So lukrativ, dass sogar Steuern fällig werden?

Flaschensammeln

Sammeln von Flaschen für Pfand-Rückgabe   im Supermarkt

rechtliche   Lage

Pfandsammeln   in ein Gewerbe

Pfandsammeln steuerpflichtig?

wenn Summe Grundfreibetrag übersteigt

Grundfreibetrag   2023

10.908   Euro für Einzelpersonen

Pfandflaschen sammeln im Steuerrecht: Flaschensammeln ist eine berufliche Tätigkeit

Pfandsammeln wird in Deutschland von Bürgern nicht unbedingt als eine berufliche Tätigkeit angesehen. Wer Pfand sammelt, ist entweder so arm, dass er auf der Straße lebt und neben dem Sammeln von Pfandflaschen zum Beispiel auch aufs Betteln angewiesen ist. Oder man nutzt die Pfandflaschen, um ein zu geringes Einkommen aufzustocken. Sogar manche Rentner gehen aus Angst vor der Altersarmut mittlerweile auf die Straße, um Flaschen zu sammeln.

Vom Gesetz her müssten Pfandsammler allerdings ein Gewerbe anmelden, um der Tätigkeit überhaupt nachgehen zu dürfen, wie 24hamburg.de berichtet. Ein Sprecher des NRW-Finanzministeriums teilte der Rheinischen Post mit, dass selbstständige, nachhaltige Tätigkeiten mit Gewinnerzielung gewerbliche Tätigkeiten sind: „Danach kann auch ein Pfandflaschensammler diese Kriterien erfüllen, so dass er mit seinem Gewinn gewerbliche Einkünfte erzielt.“

Schon gewusst? Wann das Sammeln von Pfandflaschen steuerpflichtig ist© Bereitgestellt von tz

Foto © IMAGO Images/Joko & IMAGO Images/Chromerange

Auf Grund der Natur der Tätigkeit und der Situation der meisten Pfandsammler wird das kaum bei jedem der Fall sein und eine Steuererklärung ist für jemanden, der auf der Straße leben muss, auch eher selten Priorität. Rein theoretisch wäre es aber der rechtlich richtige Weg und sollte auf jeden Fall von Pfandsammlern beachtet werden, die mit dem Flaschensammeln ihr Gehalt aufstocken und ohnehin bereits eine Erklärung abgeben. Die Einkünfte aus dem Pfandsammeln kommen in die Anlage G der Steuererklärung für Einkünfte aus Gewerbebetrieb.

Sammeln von Pfand ist in diesem Fall steuerpflichtig

Nicht jeder Pfandsammler muss aber auch Steuern auf die Einkünfte zahlen. Die Geldsumme, die aus dem Sammeln von Pfandflaschen im Jahr erzielt wird, unterliegt denselben Regeln wie andere Einkünfte auch. Dementsprechend kann sie unversteuert bleiben, wenn sie unter dem Grundfreibetrag liegt.

Der Grundfreibetrag betrug für das Jahr 2021 9.744 Euro und für das Jahr 2022 zunächst 9.984 Euro. Diese Summe wurde als Teil des Steuerentlastungspakets aufgrund der rekordhohen Inflation allerdings rückwirkend auf 10.347 Euro erhöht. Der Grundfreibetrag für 2023 beträgt aktuell 10.908 Euro für Einzelpersonen. Wer weniger als das verdient oder an Pfand sammelt, muss keine Steuern zahlen.

Wer mit seinen Einkünften aus dem Flaschensammeln deutlich darüber liegt – wie zum Beispiel ein Flaschensammler, den RTL 2019 in einer Doku vorstellte und der 23.000 Euro an Pfand beim „Rock am Ring“-Festival sammelte – muss die Einnahmen als gewerbliche Einkünfte versteuern.

Aufgepasst: Was beim Sammeln von Flaschen erlaubt und was verboten ist

Beim Sammeln von Pfandflaschen stellt sich für Verbraucher auch die Frage, inwieweit diese Tätigkeit erlaubt ist. Sollte es sich um Flaschen oder Getränkedosen handeln, die leer und verweist auf der Straße herumliegen, ist das Einsammeln normalerweise kein Problem.

Werden Flaschen aus öffentlichen Mülltonnen wie etwa am Bahnhof oder in Innenstädten geholt, befindet man sich bereits in einer Grauzone. Ähnlich wie beim Containern bzw. „Dumpster-Diving“ gehört nämlich der Inhalt eigentlich dem Besitzer des Abfalleimers. Allerdings sind beim Pfandsammeln die Beträge so gering und auf Grund der Tatsache, dass das Pfand aus dem Müll vom Besitzer ohnehin nicht wieder herausgeholt wird, ist das Einsammeln der Flaschen zwar rechtlich verboten, allerdings meist geduldet.

Anders sieht es bei Mülleimern von Privatpersonen aus. Wer in Wohngegenden von Haus zu Haus geht und dort in den Abfalltonnen nach Pfand sucht, macht sich strafbar.